Bitte! Auto! Komm!

Es geht uns gut hier. Wir sitzen in dem Haus an der Straße.
Wir sitzen in dem Haus in der Kurve und warten. Wir warten mit dem Gefühl, da kommt noch was.
Was? Ein Auto.
Wir sitzen in dem Haus ohne Leitplanken und warten darauf, dass ein Auto kommt. Kommt und nicht bremst. Kommt und nicht bremst und in unser Haus fährt.
Endlich reinfährt. Weil alles so gut geht.
Zu gut geht.
Die vier Bewohner*innen einer WG in einem Haus in einer Straßenkurve haben die Wahrscheinlichkeit, dass ein Auto in ihr Zuhause fahren wird, gut berechnet. Also bleibt ihnen wohl nichts anderes übrig, als darauf zu warten.
Was sie noch nicht berechnet haben: Warum kam ihnen nicht die Idee, nicht zu warten? Beeinflusst ihr unterschiedlicher Umgang mit der Katastrophe die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens? Ging es ihnen tatsächlich zu lange zu gut, finden sie die Katastrophe wirklich schlimm oder haben manche von ihnen Bock darauf?

Premiere: 05. April 2024

 


Besetzung

Von und mit: Henrike Commichau, Linde Dercon, Mona Vojacek Koper, Paul Wellenhof
Regie: Nanine Maria Kok
Bühne und Kostüm: Carolin Pflüger
Künstlerisches Coaching: Thomas Dudkiewicz
Regieassistenz: Alina Spieler
Ausstattungsassistenz: Camila Ivana Vargas Pardo

Die Produktion wurde realisiert aus Mitteln des THEATERPREIS DES BUNDES.

 

Pressestimmen

»Die kurzen 75 Theaterminuten werden Fans von Kafka und Beckett begeistern – aber nicht nur sie«, schrieb die OTZ.

»Es handelt sich um einen ganz speziellen Versuchsaufbau, den die Regisseurin von der Idee bis zu den künstlerischen Mitteln frappierend stimmig umgesetzt hat. So ist Kok in den 75 Minuten ein kleines, aber feines Gesamtkunstwerk gelungen« sagte Marlene Drexler vom MDR-KulturRadio in der sehr hörenswerten Reihe »Theaterchallenge – 30 Tage im Parkett«.

Im Akrützel war zu lesen: »Die Stärke des Stückes liegt in der feinfühligen Darstellung der Lebensphase zwischen Schulzeit und Arbeitsleben. Die Phase, in der viele junge Menschen in einer WG leben und sich mit Gleichgesinnten an Angstzuständen und Identitätskrisen abarbeiten. »Bitte! Auto! Komm!« fängt eindrücklich den Schwebezustand ein, in dem man schon den Druck verspürt, erwachsen zu sein, aber trotzdem in kindlichen Anwandlungen nur um sich selbst und Banalitäten kreist.« (Nora Haselmayer)