Spuren

»If the past gets twisted all the time, whats the base for research?«

Premiere: 04. Mai 2024

Obwohl die Vergangenheit ihnen immer wieder entgleitet, schlüpfen Leon Pfannenmüller und Maxim Mamochkin, der vor knapp zwei Jahren von Moskau nach Berlin gezogen ist, auf der Bühne des Theaterhaus Jena versuchsweise in die Figuren ihrer Großmütter. Über beide wissen sie kaum etwas, sicher ist, dass die eine unter der Gewalt der Nazis litt und die andere vor den Sowjets floh. Sie streiten, tanzen und singen, und immer wieder tauchen Fragen auf: Was versperrt den Blick in die Vergangenheit? Was heißt persönliche Verantwortung - schließt sie den (kritischen) Blick in die Vergangenheit mit ein?

Die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine spült auch das Unheimliche in der Vergangenheit wieder hoch und stellt Fragen nach Wissenslücken in den Familiengeschichten. Was schlummert in diesen Wissenslücken? »Spuren« versucht, sich in die Komplexität historischer Verflochtenheiten zu begeben, um die Blickwinkel auf die Gegenwart zu erweitern. Welche Rollen spielen dabei Mechanismen von Erinnerung und nationalen Metanarrativen? Bis wohin reicht der Krieg?

Wir empfehlen auch den Besuch der Vorstellung »Blut«. Die Projekte »Spuren« und »Blut« blicken aus verschiedenen Perspektiven auf die Involviertheit der eigenen Familien in den Zweiten Weltkrieg und befassen sich mit Fragen nach Herkunft und Identität, Erinnern und Vergessen.

 


Besetzung

Von und mit: Maxim Mamochkin und Leon Pfannenmüller
Konzept und Regie: Leon Pfannenmüller
Bühne und Licht: Sylvester Röpcke
Kostüm: Carolin Pflüger
Musik: Wilhelm Hinkel
Konzept und Dramaturgie: Hannah Baumann
Regieassistenz: Luke Ortmann, Elisa Szakinnis
Ausstattungs-Assistenz: suna yoo
FSJ Dramaturgie: Anton Conrad

Die Produktion wurde realisiert aus Mitteln des THEATERPREIS DES BUNDES.