Making Plans

von und mit hashtagmonike

Kendall Jenner schneidet eine Gurke. Self Care. Skin Care. Care Work. Wellen schlagen sanft an einen Strand. You know it’s not the same as it was.  

Die Welt dreht sich weiter und wir stecken fest im ewigen Scrollen. Zukunft? Was soll das sein? Können wir überhaupt über die Zukunft sprechen, ohne die Gegenwart zu verstehen? Mit Blick auf die aktuellen Krisen wird schnell klar: Es muss irgendwie… anders… werden. Nichts wie weg hier, die Gegenwart ist zum Davonlaufen. Nur, wohin? Flucht nach vorne? Die Zukunft – und das Nachdenken darüber – scheidet aus, denn sie ist besetzt von dystopischen Bildern und Weltuntergangsstimmung.
Da wirkt das Abkoppeln von der Realität fast wie ein Akt der Notwehr: spätestens seit Pandemiebeginn steht Eskapismus hoch im Kurs. Von einigen als naive Weltflucht kritisiert, ist er heute eine Möglichkeit, die Grenzen der Wirklichkeit zu hinterfragen und gesellschaftlichen Wandel neu zu denken. Zumindest manchmal. An anderen Tagen flüchten wir uns in nostalgische Narrative, alte Filme, Heile-Welt-Szenarien vom »Davor«. Wenn man doch nur etwas früher gelebt hätte. Als man kaputte Dinge noch repariert hat. Als das Gras noch grün war, als die Wiesen noch allen gehörten. Damals, als es noch keine Smartphones gab. Damals war alles irgendwie weniger dringend, weniger kompliziert. Und damals, da war sogar die Zukunft besser.  
In »Making Plans« begeben sich hashtagmonike trotz aller Widerstände auf die Suche nach dieser verlorenen Zukunft am Ende des Regenbogens – und danach, was das eigentlich ist. Das Reisen zum Mars? Fliegende Autos? Die Milliarden Dollar Hightech-Stadt in der Wüste? Und wer kann sich das überhaupt alles leisten?

Premiere: 29.09.2022
Stücklänge: 1h 15min

 

Besetzung

Von und mit: hashtagmonike
Henrike Commichau
Mona Vojacek Koper
Dramaturgie: Carlotta Huys
Bühne, Video, Sound: Florian Schaumberger
Kostümberatung: Nele Bergmann
Sounddesign Achterbahn: Tim Helbig




 

Stefan Petraschewsky im MDR KULTUR-Radio zu »Making Plans«

Ulrike Merkel (OTZ) zu »Making Plans«

»... Die Collage MAKING PLANS vermittelt das Gefühl, mit der Zukunftsangst nicht allein zu sein. Verschiedenste Aspekte werden aufgegriffen: von nostalgischen Erinnerungen und dem Trend zur Vorsorge, um für mögliche Endzeitszenarien gewappnet zu sein, bis zu Zukunftsvisionen reicher Weltverbessererer und eigenen Utopien. Untergangsstimmung kommt vor allem zu Beginn auf.  ... Doch bald lässt Mona Vojacek Koper das dystopische Szenario hinter sich. Bei der Erkenntnis, dass der Mensch den Klimawandel wohl nicht erleben wird, die Erde aber schon, küsst sie überglücklich den Bühnenboden und ruft: "Meine Erde!". Dieser wunderbar humorvolle Moment berührt so viel mehr als zig Klimadokus. ...  Es gilt, die persönliche Zuversicht zurückzugewinnen, Träume zu haben, nicht der allgegenwärtigen Negativstimmung zu erliegen. Für ihren kurzen Blick auf den Zeitgeist jonglieren hashtagmonike gekonnt mit Videoprojektionen, klangschönen Loopexperimenten und anregenden Ideen. Ein Endzeitstück voller Witz, Charme und Denkanstöße, die noch lange nachgären.« [Ulrike Merkel, OTZ]
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