Kerstin Lenhart

Kerstin Lenhart leitet seit 2011 das Jugend- und Expertenhaus des Theaterhauses Jena. In ihren Regiearbeiten untersucht sie das Verhältnis zwischen individuellen und universellen Ansprüchen. Dies spiegelt sich auch in ihren Arbeiten mit nicht professionellen Spieler*innen unterschiedlichsten Alters. Wie können Diversität, Freiheit und Inklusion gelebt, und ausgebaut werden in einer Welt, deren politische Übereinstimmungen in partikulare Einzelinteressen zerfallen? Ihre Arbeiten führten sie an Häuser wie dem Hebbel Theater Berlin (HAU), dem Maxim Gorki Theater, den Sophiensaelen Berlin, den Städtischen Bühnen Heidelberg, Schauspiel Frankfurt, Theater Bielefeld, Theater Oldenburg und dem Brut Wien.
In »
Das Deutsche wäre eine Makrele« (2011), präsentiert am Maxim Gorki Theater, spielten und reflektierten 15 Jugendliche mit Fluchthintergrund aus unterschiedlichsten Ländern zusammen mit fünf professionellen Künstler*innen ihre Sicht auf Deutschland und das seltsame Verhalten seiner Bürger*innen. Beim Zadar Snova Festival of Contemporary theatre (2018) in Kroatien entwickelte sie zusammen mit dem Performer Željko Marović und sieben Bewohnerinnen einer Senior*innenresidenz das biografische Kaleidoskop »Ich und ich und die Welt«, welches Fragen nach den Möglichkeiten eines friedlichen Zusammenlebens nachging.
Kerstin Lenhart studierte Kriminologie, Theaterwissenschaft und Sozialpädagogik. Praktika führten sie an die Volksbühne
uns das Berliner Ensemble. 2000 arbeitete sie beim Festival Theater der Welt unter der Leitung von Mathias Lilienthal. Sie assistierte am Schauspiel Frankfurt. Hier präsentierte sie 2004 ihre erste Regiearbeit »Hund Frau Mann« von Sybille Berg. Mit dem Stück »Bier für Frauen« von Felicia Zeller wurde sie 2005 zum Nachwuchsfestival Freischwimmer eingeladen. 2009 war sie Stipendiatin des Internationalen Forums des Berliner Theatertreffens. Seit 2011 arbeitet Kerstin Lenhart am Theaterhaus Jena und hat u.a. den Theaterjugendklub »teenpark« neu aufgebaut. Gemeinsam mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Mirella Oestreicher erarbeitet sie hier im Kollektiv viele Stücke mit jungen und alten Menschen unterschiedlichster Identitäten. Ihre Produktion »80 über Nacht« wurde zum Bundestreffen deutscher Theaterjugendclubs nach Oldenburg eingeladen. Zuletzt wirkte sie bei dem von Mirella Oestreicher konzipierten deutsch-iranische transkulturelle Forschungsprojekt »World Wo*Men« als Co-Regisseurin mit, das 2022 beim International Performing Arts Festival HighFest in Armenien gezeigt wurde.

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