Ich war eine Schauspielerin

Filmische Installation von Angela Hausheer (Zürich/Braunwald) in Zusammenarbeit mit Jürgen Salzmann (Berlin)

1995 wurde Angela Hausheer für die MDR-Dokumentation »Neues Leben blüht aus den Ruinen - Das Theaterhaus Jena« von Michael Kluth in ihrer damaligen Garderobe als Schauspielerin interviewt. 2015 fand sie im Archiv des Theaterhauses das Rohmaterial des Interviews. 2021 kehrte sie zusammen mit dem Videokünstler Jürgen Salzmann für ein erneutes Interview in die gleiche Garderobe ans Theaterhaus Jena zurück: Die Schauspielerin, die sie war, ist ihr näher, als sie glaubt. Vergangenes bricht schmerzhaft und beglückend auf und Erinnerungen führen zu Fragen nach Theaterstrukturen, Fremdsein und künstlerischer Selbstbestimmung. Eine Begegnung der besonderen Art - mit sich, dem Filmmaterial, dem Ort und der Erinnerung. In einer leisen und intimen filmischen Installation bringen Angela Hausheer und Jürgen Salzmann das Archivdokument und ihre künstlerische Auseinandersetzung damit in den Malsaal.

Angela Hausheer war von 1993-1997 festes Ensemblemitglied am Theaterhaus Jena und arbeitet seit 2000 als Performerin und Künstlerin. »Ich war eine Schauspielerin« ist eine autobiographische Studie im Dialog mit verschiedenen Künstler*innen und Kontexten. Anhand ihres eigenen Schauspielarchivs untersucht Angela Hausheer darin das Spannungsfeld zwischen Schauspiel, Performance und Kunst. Dieses auslotend, geht es um Fragen des Erinnerns, Aktualisierens, Verwandelns und (Ver)Handelns. Die filmische Installation ist eine Erstveröffentlichung innerhalb der mehrteiligen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Eröffnung: Donnerstag, 8. Dezember 2022, 18:00, Unterbühne.

Es spricht Janek Müller, Berlin, freier Dramaturg und Kurator, Regieassistent und Regisseur am Theaterhaus Jena 1995-1999. Angela Hausheer und Jürgen Salzmann sind anwesend.

angelhaus-production in Zusammenarbeit mit Theaterhaus Jena